Reisen mit dem Zeltanhänger
Für unsere Reise in die Bretagne wurde uns ein Combi-Camp-Valley Zeltanhänger zur Verfügung gestellt. Wir hatten mit dieser Art zu campen in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht und wollten bei dieser Reise daran anknüpfen. Im folgenden Beitrag geben wir unsere Erfahrungen mit dem Valley wieder.
Tolle Bilanz
Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Vorhaben an alte Zeiten anzuknüpfen und umweltfreundlicher unterwegs zu sein, gelang uns mit diesem Faltcaravan, wie Zeltanhänger auch genannt werden, ganz ausgezeichnet. Unser Ziel, den Kraftstoffverbrauch zu senken, die Kosten während der Reise zu reduzieren und die Flexibilität des Gespanns zu erhöhen, haben sich für uns wie erwartet erfüllt.
Vierzig Prozent weniger Kraftstoff
Den Kraftstoffverbrauch konnten wir gegenüber dem Wohnwagen um etwa vierzig Prozent reduzieren und gleichzeitig die Reisegeschwindigkeit deutlich erhöhen. Deutlich erhöhen bedeutet, dass wir mit einer Geschwindigkeit bis zu 120 Km/h in Frankreich unterwegs waren. In Frankreich und Belgien gilt der Combi-Camp-Valley, mit seinem Gesamtgewicht von 750 Kilogramm (Leergewicht 280 Kilogramm), als kleiner Anhänger ohne größere Restriktionen.
Top bei hohen Geschwindigkeiten
Der Combi-Camp-Valley lief auch bei diesen höheren Geschwindigkeiten unbeirrt hinter dem Zugfahrzeug her. Für dieses sichere Fahrverhalten zeichnet sich nicht zuletzt das qualitativ hochwertige Fahrgestell des deutschen Herstellers AL-KO verantwortlich, das, mit stabilem Aufbau und Federung, für große Spurtreue sorgt und zudem mit einer effektiven Auflaufbremse ausgestattet ist.
Keine Mautgebühren
An den Mautstationen in Frankreich für Brücken und Autobahnen wurde lediglich eine Gebühr für das Zugfahrzeug fällig, denn Anhänger werden dort erst ab einer Höhe von zwei Metern berechnet.
Mit dem Valley hat man keine Probleme bei Durchfahrtsbeschränkungen.
Hohe Gespannflexibilität
Ein weiterer Pluspunkt des kleinen Anhängers ist der einer höheren Flexibilität auf den Touren zwischen den Übernachtungsplätzen. Mal kurz in einer Lücke anhalten, auf einem Rastplatz mit Durchfahrtsbeschränkung einen Imbiss einnehmen, oder in einer engen Straße ein Wendemanöver durchführen: Das alles ist mit dem Combi-Camp-Valley kein Problem. Für uns sind das wichtige Aspekte, denn sie tragen nicht unwesentlich zum stressfreien Reisen bei. Auf unserer Reise durch die Bretagne haben wir häufig von diesem Vorteil profitiert und konnten uns an Orten aufhalten, die mit einem Wohnwagen am Haken oder einem Wohnmobil, in dieser Form nicht möglich gewesen wären.
Das kompakte Gespann ist unterwegs ideal bei kurzen Stopps.
Jeder Zentimeter zählt, wenn…
In Landesteilen wie Wales, dem Cornwall, der Bretagne, Schottland, oder gar in Irland, sind schöne Aussichtspunkte oft nur über schmale Straßen erreichbar, die mit kleinen Ausweichbuchten versehen sind. Bei Gegenverkehr zählt auf solchen Straßen jeder Zentimeter Breite und Länge. Ein kompakter Anhänger ist nicht nur kurz, sondern auch schmal. Der Combi-Camp-Valley verschwindet mit seinen 170cm Breite vollständig hinter dem Yeti, Zugfahrzeug und Anhänger wirken dabei wie eine Einheit. Als Nebeneffekt ist der Entfall von Zusatzspiegeln zu nennen. Routiniers nehmen diese Kompaktheit erfreut zur Kenntnis, Neueinsteigern nimmt es die Angst vor dem Ziehen.
Rastplatz in der Bretagne
Aufbau des Combi-Camp-Valley
Der Aufbau des Combi-Camp-Valley gestaltet sich äußerst einfach und dieser Vorteil kam uns auf unserer Rundreise durch die Bretagne sehr entgegen. Das Hauptzelt ist in weniger als fünf Minuten bezugsbereit! Diese kurze Aufbauzeit wird nicht in Hektik, sondern in aller Ruhe erreicht und dieser Umstand macht den Umgang mit dem Valley so angenehm. Die Handgriffe, des weitestgehend automatisierten Aufbaus, gingen uns bereits beim zweiten Aufbau locker von der Hand.
Beschreibung des Aufbaus
Zunächst gilt es, unter Zuhilfenahme einer kleinen Wasserwaage, den Anhänger auszurichten. Im Anschluß wird der Deckel entriegelt, der Rahmen zur Seite gelegt und der Deckel um 45 Grad aufgerichtet. Das Gewicht des Rahmens fungiert dabei als Hebehilfe.
Danach muß das eingelegte Zelttuch links und rechts heraus gezogen werden, um dies aussen am Wagen herunter hängen zu lassen. Sind beide Eingänge herausgenommen, kann der Deckel bis zum Boden nieder gelegt werden. Bevor das Zelt mit den beiden Schiebern im Innern des Valleys endgültig aufgerichtet und somit gespannt wird, müssen noch die hinteren Reißverschlüsse zum Wagenrahmen und am Boden des Einstiegs geschlossen werden. Nachdem das Zelt über die Schieber gespannt wurde, ist der Camper bezugsbereit.
Der Combi-Camp-Valley ist, dank des festen Bodens mit Hilfsrahmen, derart stabil, dass wir auf der gesamten Reise nie die Stützen ausfahren mussten!
Schöner Wohnen für Fortgeschrittene :-)
Vorzelt
Zum Lieferumfang des Combi-Camp-Valley gehört auch ein Vorzelt, welches wir auf unseren kurzen Stopps jedoch nicht aufbauten. Zum einen hätte sich dadurch die Rüstzeit verlängert und zum anderen benötigten wir den zusätzlichen Raum nicht. Wir waren mit der gebotenen Raumgröße des Basiszeltes stets zufrieden.
Umgang mit dem nassen Zelt
Die Bretagne ist nicht zwingend als Schönwettergebiet bekannt, daher stellten wir uns bereits im Vorfeld auf Regenschauer ein. Wir wurden nicht enttäuscht, denn bereits am ersten Abend, gleich nach dem Aufbau des Zeltes, entlud sich der Himmel über uns. Bequem auf unseren Campingstühlen sitzend, beobachteten wir das Treiben vom Inneren des Valleys. Das Zelt hielt selbst die Phase eines Starkregens stand, entsprechend wurde nichts im Zelt nass. Während der Tour mussten wir das Zelt mehrfach nass einpacken, dies ist jedoch kein Problem, wenn das Zelt innerhalb eines Tages wieder aufgestellt wird.
Weil der Stoff während des Trocknens schrumpft, müssen die Reißverschlüsse der Eingänge verschlossen werden.
Matratze vor Feuchtigkeit schützen
Damit die Matratze, die im zusammengeklappten Zustand des Combi-Camps-Valley unterhalb des Zeltes liegt, nicht feucht wird, haben wir vor dem zusammenklappen eine Folie auf die Schlaffläche gelegt. Am Zielort angekommen, mußten wir hin und wieder geringe Mengen Wasser, das vom Zelt abtropfte, vom Boden des Valleys entfernen. Das war keine große Sache und der Preis dafür, das Zelt nicht trocken eingepackt zu haben. Wieder aufgebaut, war das Zelt innerhalb kürzester Zeit trocken. Schmutz, der sich bei solchen Bedingungen unweigerlich ergibt, konnten wir mit einem Tuch leicht entfernen.
Stauraum im Valley
Platzangebot im Falter
Der Platz der inneren Freifläche des Valleys reicht aus, um eine Kühlbox, einen Tisch, zwei Campingstühle und noch Boxen mit Utensilien unterzubringen. Unter dem hochklappbaren Bettrahmen ist ein großer Stauraum, der während der Fahrt zur Unterbringung der Campingmöbel und des Zubehörs dient und während der Standzeit als Vorratskammer benutzt werden kann. Aus Gründen der Hygiene und auch der Gemütlichkeit, legten wir den Boden mit einem Teppich aus.
Komfort
Der feste Boden des Combi-Camp-Valley sorgt nicht nur für eine feste Standfläche, sondern verhindert auch das Aufsteigen von Feuchtigkeit und Kälte durch den Erdboden. Einen erdigen Geruch, wie er sich all zu leicht bei nassen Bedingungen im Zelt einstellt, konnten wir im Valley nicht wahrnehmen.
Wenn es am Abend kühl wurde, schalteten wir den Ecomat 2000 Heizlüfter ein, den wir unter Rücksichtnahme der Absicherung des Stromanschlusses, auf 750 Watt Leistung reduzierten. Selbst unter dieser geringen Heizleistung stellte sich schnell ein behagliches Klima im Zelt ein.
Nutzbarer Platz im Valley ohne Vorzelt
Schlafplatz
Der Schlafbereich mit der Softschaummatratze ist mit 170cm x 200cm mehr als großzügig bemessen. Die Matratze selbst ist mit etwa 12cm Stärke ausreichend dimensioniert. Der gesamte Schlafbereich liegt in einem Innenzelt aus Baumwolle, das über einen Reißverschluss Schlaf- und Wohnbereich separiert. Wir legten auf die Matratze die von uns sehr geschätzten Duvaley Schlafsäcke, die noch mehr Komfort und auch kuschlige Wärme boten.
Die hintere Zeltwand verfügt über zwei Öffnungen, welche bei kühleren Temperaturen verschlossen und bei sehr warmen Temperaturen, mittels Stangen, aufgestellt werden können. Aufgestellt lassen diese Öffnungen Frischluft in die Schlafkammer. Dank eines feinmaschigen Netzes wird das Eindringen von Insekten in das Zeltinnere verhindert.
Schlafbereich im Combi Camp Valley mit gemütlicher Matratze.
Fazit
Wir waren nach all den Jahren des Reisens mit einem Wohnwagen überrascht, wie schnell wir uns wieder an diese Art des Campings adaptieren konnten. Der Combi-Camp-Valley bot uns das, was wir uns vom Konzept eines Zeltanhängers versprochen hatten. Der Combi-Camp-Valley ist schnell aufgebaut, was ihn für kurze Stopps prädestiniert. Das einzige was uns ein wenig fehlte war eine fest verbaute Kücheneinheit, die jedoch nur Bestandteil des höher preisigen Combi-Camp-Country ist.