Es duftet nach Gebackenem, die Butter zerfließt auf den warmen Brötchen, die ich mit “Strong Cut” Orangenmarmelade bestreiche. Wir sitzen gemütlich beim Frühstück im Wohnwagen und wir sind auf Rügen.
“Every day is like Sunday, everday is silent and grey” trällert es aus unserem Player, aber ganz so trüb wie es “Morrissey” besingt, ist es dann doch nicht. Das winterliche Wetter lässt die Umgebung trüb und eintönig erscheinen, aber das ist uns egal, denn wir freuen uns hier zu sein, auf Rügen, der wunderschönen Insel im Nordosten Deutschlands.
Ostsee im Winter
Unsere letzte Tour für 2019 sollte uns an die deutsche Ostsee führen; früher waren wir gern dort hin gefahren. Rügen wäre ein schönes Ziel. Im Sommer ist uns die Insel zu sehr nachgefragt, vielleicht bietet sie sich im Winter an? Wir entschieden uns für einen Besuch.
Den Weg dorthin teilten wir in zwei Etappen auf, mehr als 500km am Tag fahre ich ungern mit dem Gespann. Am “Salzhaff” übernachteten wir auf dem Campingplatz “Ostseecamping am Salzhaff” in Pepelow, der über ausgezeichnete Sanitäranlagen verfügt und ansonsten den Charme alter Zeiten vermittelt. Wir mögen das. Platznot haben wir dort nicht vorgefunden, wir hatten freie Auswahl bei der Stellplatzsuche.
Auf nach Rügen
Von Pepelow aus führte unser Weg weiter nach Rügen; über die neue Brücke ist die Insel problemlos erreichbar. Das imposante Bauwerk erinnert mich an die großen und kunstvoll geschwungenen Brücken in Dänemark, die sich wie riesige Bögen über das Wasser spannen.
Auf Rügen bezogen wir einen nah am Meer gelegenen Stellplatz auf “Drewoldke”, einem Campingplatz, unweit des Kap Arkonas. Unkompliziert und nett sind sie dort und die Sanitäranlagen zeitgemäß.
Wir nutzen den Platz als Basislager für die Attraktionen der Umgebung: Kap Arkona, Königsstuhl, Sassnitz und Binz.
Weiter nach Usedom
Unsere Reiselust zog uns weiter. Auf Usedom waren wir noch nie und die Insel liegt gleich nebenan.
Auch dort verbrachten wir zwei Tage und sahen uns in der Zeit so viel an, wie es uns möglich war. Karlshafen, Zinnowitz, Heringsdorf, Ahlbeck und sogar ein Abstecher nach Swinemünde wurde daraus.
Das Ende des Jahres ließen wir auf dem Campingplatz in Zierow ausklingen, nicht allein, denn dieser Campingplatz scheint auch im Winter sehr beliebt zu sein.
Der Rückweg in den Ruhrpott verlief problemlos. Yeti und Stellar verrichteten brav ihren Dienst. Zum Ende wurde es noch einmal richtig kalt und noch während der Fahrt bildete sich eine Eisschicht auf der Front der Stellar und an den zusätzlichen Spiegeln des Yetis. Beim betrachten der Eisschicht wurden schöne Erinnerungen aus der Reise nach Lappland geweckt. Vielleicht wieder nächstes Jahr?
Conclusion Ostsee im Winter
Das Wetter stellte uns vor keine großen Herausforderungen. Lediglich der Wind machte das Fahren zum Teil anspruchsvoll. Er sorgte auch für einen hohen Kraftstoffverbrauch zwischen 11 und 14l/100km. Wahnsinn.
Die Campingplätze waren unterschiedlich stark besucht, einige waren fast ausgebucht, andere dagegen weniger nachgefragt.
Wir haben, auch ohne vorzubuchen, stets einen Stellplatz bekommen.
Einige Orte scheinen bei Urlaubern sehr beliebt zu sein. Binz, Tannewitz, Heringsdorf und Boltenhagen zum Beispiel. Entsprechend ausgerichtet das Angebot: Livemusik und Stände aller Couleur mit viel Klimbim.
Aber auch viele der kleineren Orten möchten sich nicht weniger gastfreundlich zeigen und bieten ein ähnliches Angebot.