Teil II – Von Sligo nach Connemara


 

Das nächste Ziel der Reise ist der Rosses Head, der direkt vor der Stadt Sligo im Norden der Republik Irland liegt. Die Route über Mullingar ♫„that’s not the reason I left Mullingar“♫) und Longfort, welche nun bis Kinnegad vierspurig ausgebaut ist. Danach ist die Strasse nur noch zweispurig und nicht mehr ganz so neu. Die vielen weißen Kreuze am Wegesrand zeugen von einer hohen Unfallrate, denn die

Strecke ist stark befahren und teils arg verschlissen. Als Basislager sollte der Campingplatz  „Greenlands Caravan and Camping Park dienen, aber der starke Wind und der Regen liessen den Aufbau des Faltcaravans leider nicht zu!
Der Platz ist wirklich schön gelegen und einen Tipp wert. Wenn hier Sturm aufzieht wird es jedoch meist recht heftig und der Aufenthalt ungemütlich.

Die Entscheidung viel zugunsten eines netten B&B (bed and breakfest), also Übernachtung mit Frühstück. Solche Unterkünfte sind in Irland üblich und bezahlbar.
Apros pros Frühstück: Das Frühstück ist in Irland sehr reichhaltig und es werden bereits am Morgen warme Speisen serviert!
Zu einem vollem Frühstück (drei Gänge) gehören in Irland folgende Zutaten:
Orangensaft, Kaffeee oder Tee, Toast, Orangenmarmelade, gebratener Speck, Eier, gebackene Tomaten, gebratene Blutwurst, gebratene Leberwurst, Champignones, Müsli oder Kornflakes! Das macht satt, wenn man es mag…

Ein weiter Platz ist Strand Hill, dieser Platz ist ebenfalls am Meer gelegen, bietet durch Dünen aber etwas mehr Schutz vor dem Wind. Dafür sind die Sanitäranlagen etwas weniger gut (siehe Reisegeschichte „Sturm“).

Die Gegend um Sligo ist herrlich und einen Besuch wert. Die Küste bei “the Ross“, die Felsenzunge Rosses Head, der Plateauberg „Ben Bulben“ mit seinen kleinen Wasserfällen, oder die Ruhestätte des Schriftstellers William Butler Yeats sind die Sehenswürdigkeiten in diesem Gebiet.

 

irland-10

Der Berg “Ben Bulben” von “The Ross” aus gesehen

Tipp: Wer etwas für Pferde übrig hat, ist in Irland genau richtig. Zum einen ist es an jeder Ecke möglich beim Buchmacher auf Pferde zu wetten, zum anderen bieten viele Reiterhöfe das Ausreiten in die irische Natur an.
In der nähe Sligos ist die Reitschule „Island View Riding Stables“ zu empfehlen. Die Inhaberin stammt aus Deutschland und daher ist ein Ausritt auch mit geringen Englischkenntnissen kein Problem. Der Ausritt führt durch Dünen und über einen herrlich breiten Sandstrand. Ein Galopp durch die Brandung ist dabei inbegriffen, aber keine Sorge, das Wasser reicht nur bis zum Bauch der Pferde. Meistens.

Die Fahrt nach Achill Island und Westport führte über Ballina durch das karge und arme Gebiet des Counties Mayo. Hier scheint der Aufschwung nie wirklich angekommen zu sein, Mayo erscheint noch „real irish“. Aber immerhin wurden zum Teil die Strassen erneuert und deren Ränder befestigt.

Aber nur zum Teil, so wird die Strecke nach Ballina für Camper zur Tortur. Obwohl die Landschaft wirklich schön ist, ist es nicht zu empfehlen diese Strecke mit einen Hänger zu befahren. 
Auch Wohnmobile werden dort  gut geschüttelt, aber sie kommen besser mit dieser Buckelpiste zurecht. Für Gespanne bedeutet dies den Weg über die N26 und N58 nach Westport zu wählen.

 

irland-7

Strasse im Co. Mayo, hier noch gut zu befahren

Achill Island

Achill Island ist eine Halbinsel ganz im Westen Irlands. Berühmt geworden ist sie durch den deutschen Schriftsteller Heinrich Böll, der auf dieser Insel viel Zeit verbracht hat.
Wem es vergönnt ist die Insel bei Sonnenschein zu erleben, der wird wahrscheinlich die Begeisterung Heinrich Bölls für diese Insel teilen.

Auf dieser Reise war es uns nicht vergönnt die Insel in ihrer ganzen Schönheit zu genießen, zu stark waren Regen und Wind. Damit muss man in Irland immer rechnen, ein Plan B ist in solchen Situationen sehr hilfreich.

 

irland-2

Achill Island-leider total Land unter…

 

Unser Plan B führte uns direkt nach Westport, dem Dreh- und Angelpunkt zwischen den Counties Mayo und Galway. In der nähe Westports sind einige Campingplätze angesiedelt, aber Vorsicht, nicht alle sind gut anzufahren oder wirklich einladend. 
Unsere Wahl viel daher auf den Campingplatz  „Westport House“. Der Platz ist nicht nur Campingplatz, sondern gleichzeitig auch Freizeitpark mit Spielgeräten und Lokalen.
Der Platz ist beliebt, verfügt über Wiesen und befestigte Standflächen. Vor der Anreise sollte man daher unbedingt anrufen, um sich einen „Hard Standing Pitch“ zu sichern. Gerade an den Wochenenden herrscht auf den Campingplätzen mit hohen Freizeitwert reger Betrieb.

 

irland-5

Westport

 

Westsport ist eine quirlige kleine Stadt, hier treffen sich Einheimische, Pilger und Reisende die aus allen Richtungen kommen. Gleich in der nähe ist der Berg des heiligen St. Patricks, den viele gläubige einmal im Jahr besteigen. Von oben hat man einen fantastischen Blick auf das Gebirge und das Meer.

 

irland-3

Wander am Patricks

Über die N59 gelangt man von Westport aus nach Clifden. Clifden ist das Zentrum der, Region und eine beliebte Anlaufstelle für Einheimische und Touristen mit sehr guten Einkaufsmöglichkeiten.
Etwas ausserhalb Cflifden’s liegt der kleine und einfache Campingplatz „Clifden Camping & Caravan Park“, der ideal als Basislager, für den in der Nähe gelegenen Nationalparks, ist.
Der Platz ist sehr sauber und ruhig, nur leider ohne freien Blick auf die Umgebung.
Die Anfahrt zum Platz  gelingt recht problemlos, nur ein kleines Stück ist einspurig. Aber die N59 ist auf den letzten Kilometern anspruchsvoll, fahren Sie konzentriert und stets bremsbereit.

Tipp: Fahren Sie direkt über Galway nach Clifden, von Osten kommend ist die N59 sehr gut ausgebaut und unproblematisch zu befahren. Clifden ist ideal für Ausflüge ins Umland geeignet, ohne Stress mit einem großen Gefährt.

Die Highlights sind natürlich die Kilmore Abbey, der Nationalpark (von dessen Berge aus die Abbey gut zu sehen ist) und die unvergleichliche Landschaft Connemaras.
Wanderschuhe sind einmal mehr Pflicht für aktive Irlandreisende.

Tipp: Pferdefreunde kennen wahrscheinlich den Namen Connemara durch die Rasse der Connemara-Ponys. Diesen stolzen Tiere können dort auch geritten werden. Wer es gern versuchen möchte, dem sei der Reithof “the point pony trekking centre“ empfohlen.
Dieser etwas ausserhalb gelegene Stall führt Ausritte an der Küste entlang an – natürlich auch bei Regen…

 


Interne Links

Irland mit dem Camper Teil I
Irland mit dem Camper Teil III

Irland mit dem Camper Teil IV