„Hola Asturien“
Asturien ist eine der grünsten Regionen Spaniens, die mit einem vielfältigen Landschaftsbild und einem interessanten Kulturangebot schon so manch Reisenden zu begeistern wusste. Diese Aussichten klangen für uns reizvoll genug, um in dieser Region Nordspaniens einen Urlaub zu verbringen.
Aufteilung in drei Berichte
Diese Reise bietet zu viele Informationen für einen Beitrag, daher wurden diese in drei Beiträge aufgeteilt:
– Eindrücke von der Rundreise (hier)
– Besuchte Regionen (Sehenswürdigkeiten), Orte und Campingplätze
– Combi-Camp-Country Spezial
Ortschaft in den “Picos”
Asturien
Asturien liegt im Norden Spaniens und wird von den Provinzen Kantabrien und Galicien eingegrenzt. Die besonderen Reize dieser Region sind die landschaftliche und kulturelle Vielfalt, die höchste Abwechslung auf einem überschaubaren Gebiet bietet. Vom Meer bis in die Berge ist es nur ein Katzensprung und die Städte mit den oftmals schönen Altstadtkernen liegen gleich nebenan.
Küste am Leuchtturm “Faro de Cabo Penás” bei Gozón.
Die Landschaft
Die Landschaft Asturiens ist geprägt von schroffen Küsten, weiten Sandstränden und hohen Bergen. Darüber hinaus ist die Vegetation enorm vielfältig; Bananenstauden neben Stachelginster sind an der asturischen Küste keine Seltenheit. Neben Schafen, Kühen und Pferden auf den Weiden, konnten wir in der Früh und an den Abenden für uns ungewöhnliche Tierlaute vernehmen, die dem Aufenthalt zeitweise einem exotischen Tuch verlieh. Cool.
Die Küstenabschnitte Asturiens wiederum erinnerten uns oftmals an das Landschaftsbild in Irland, Wales oder dem Cornwall. Einige Küstenabschnitte, wie zum Beispiel zwischen Llanes und Villaviciosa, sind dank weiter Ausblicke über die Küste und einer prächtigen Vegetation von hinreißender Schönheit. Die Berglandschaft mit den typisch südländischer Dörfern ist mit der in der Voralpenregion vergleichbar.
Straße zum Pass “Puerto de Palombera” in Richtung Reinosa/Kantabrien
Das Klima in Asturien
Das eher milde Klima Asturiens ist ideal für Campingreisen mit dem Zeltanhänger. Nach der großen Hitzewelle Mitte Juli 2022, pendelten sich die Temperaturen während unseres Aufenthaltes zwischen 21°C und 30°C ein. Die wärmeren Temperaturen stellten wir in den Tälern der Berge fest, die Milderen an der Küste.
In der Nacht sanken die Temperaturen auf angenehme 18°C ab.
Auch Regenphasen waren keine Seltenheit, die jedoch meist nur von kurzer Dauer gewesen sind.
Bachlauf im Bergdorf “Pola de Somiedo” in Asturien
Campingplätze
Die von uns gewählten Campingplätze forderten zwischen 30.00€ und 45.00€ pro Nacht für einen Stellplatz mit Stromanschluss.
Die Qualität der Plätze und Sanitäreinrichtungen schwankte erheblich, unsauber war jedoch kein Einziger.
An dieser Stelle möchte ich jedoch erwähnen, dass es insbesondere in der Hochsaison an der Küste zu sehr gut besuchten Campingplätzen kommen kann. Dazu machten kleine Standplätze den Aufbau des Zeltanhängers stellenweise kaum möglich. Wir verzichteten in solchen Fällen auf den Verbleib, auch wenn die Betreiber stets hilfsbereit zu vermitteln versuchten.
Einige Campingplätze sind zudem eher auf Wohnmobile eingestellt, andere wiederum auf die Bedürfnisse von Familien mit großen Zelten!
In dem Artikel „Besuchte Regionen und Campingplätze“ sind alle besuchten Campingplätze aufgeführt.
Die Region scheint auch ein beliebtes Ziel für „alternative Womobilisten“ zu sein, die mit ihren VAN’s und Bussen häufig abseits von Campingplätzen übernachteten.
Camping “EL Molino” in Bañugues bei Gozón
Fahren in Asturien
Die Straßen in Asturien sind von sehr guter Qualität und können problemlos mit dem Gespann befahren werden. Einige Abschnitte in den Bergen oder an der Küste waren recht eng (Felsvorsprünge) und zudem sehr kurvenreich. Die engen Radien einiger Kurven könnten für breite und lange Fahrzeuggespanne ein Problem darstellen. Vorsicht ist bei einigen Passagen in den Bergen geboten, die teils steil und schmal sein können. Mit dem leichten und kompakten Combi-Camp-Zeltanhänger waren diese Passagen in der Regel leicht zu bewältigen. Am „San Lorenzo“ Pass (1347m) mussten jedoch selbst wir mit unserem relativ leichten Gespann die Abfahrt abschnittsweise im ersten Gang absolvieren, um die Bremsen nicht zu überhitzen.
Der schöne Ort Ribadesella an der asturischen Küste
Autobahngebühren
Auf einigen Autobahnabschnitten hatten wir eine geringe Gebühr zu entrichten, ansonsten durften wir ungehindert fahren. Bezahlen konnten wir an den Mautstellen per EC- Kredtikarte oder auch mit Bargeld.
In Spanien werden die Geschwindigkeitsbegrenzungen mit zahlreichen Blitzautomaten aufwendig kontrolliert, man ist daher gut beraten, sich an die Gebote zu halten.
Nach meinen Informationen unterliegen Anhänger, die ein Gesamtgewicht von 750 Kilogramm nicht überschreiten, keiner Geschwindigkeitsbegrenzung (120Km/h auf Autobahmen).
Die spanischen Autofahrer empfanden wir als recht faire Partner im Straßenverkehr, insbesondere gegenüber Radfahrern und Fußgängern, erlebten wir sie als sehr rücksichtsvoll.
Bergkulisse in “Pola de Somiedo” in Asturien
Straßenkarten und Reiseführer
Leider waren vor unserer Abfahrt keine Straßenkarten mehr für das Gebiet Nordspanien verfügbar, wir behalfen uns daher mit der App „Here“ und den Kartenabschnitten in den Reiseführern.
Wir hatten für die Reise nach Asturien den Reiseführer „Nordspanien“ vom Michael Müller Verlag (ISBN 978-3-95654-735-5) und den „Camper Guide Nordspanien“ (ISBN 978-3-8297-3187-4) von Marco Polo dabei. Den Empfehlungen des Müller Verlags konnten wir eher bestätigen, als die des Marco Polos Reiseführers. Zudem konzentriert sich der Reiseführer von Marco Polo eher auf die Bedürfnisse von „Womobilisten“ und weniger auf die von Gespannfahrern. Recht interessant sind jedoch die Tourenvorschläge im Marco Polo Reiseführer, die wir gern als Basis für eigene Touren nahmen.
Bucht kurz hinter “Llanes” in Asturien
Preisniveau
Die Preise für Lebensmittel sind in Nordspanien im Allgemeinen niedriger als in Deutschland. Insbesondere Spezialitäten wie Serano-Schinken, Manchego-Käse oder auch Wein (Rioja), sind in Nordspanien erheblich günstiger. Auch Wasser und Brot werden in Spanien günstiger als in Deutschland angeboten. Wir begeisterten uns für das Fischangebot einer Supermarktkette, das stets günstig und von guter Qualität war. Die Kraftstoffpreise waren mit denen in Deutschland vergleichbar, zum Ende unserer Reise wurde eine Förderung der spanischen Regierung von 25 Cent Rabatt pro Liter Kraftstoff an den Tankstellen umgesetzt.
Einer unserer liebsten Küstenabschnitte im Nordwesten Gozóns
„Adiós Asturien“
Asturien und auch Kantabrien haben uns ausgesprochen gut gefallen. Wir verzichteten auf dieser Reise auf die Besichtigung großer Städte und deren Sehenswürdigkeiten, weil diese unsere relativ kurze Reisezeit über Gebühr beansprucht hätten. Doch auch mit den gebotenen Eindrücken dieser Reise waren wir mehr als zufrieden. Eine alternative Reisezeit für Asturien und auch Kantabrien ist sicherlich der Herbst, wenn die Temperaturen immer noch angenehm sind, der Zustrom an Touristen jedoch allmählich nachlässt.
Wie sich unser Combi-Camp-Zeltanhänger auf dieser Tour bewährte, werde ich in einem Combi-Camp-Country-Spezial veröffentlichen.