Das Überschreiten der 150.000Km unseres Skoda 2,0 4×4 TDI Yetis nehme ich zum Anlass, rückblickend auf die gemeinsamen fünf Jahre mit ihm schauen. Verkaufen oder nicht verkaufen?

Der Yeti diente mir in den vorangegangenen fünf Jahren als Dienstwagen, Zugfahrzeug, Einkaufswagen und Transporter.
Die Variabilität des Skoda Yetis ist verblüffend, denn zum einen bietet dieser Hochdachkombi einen beachtlichen Laderaum, zum anderen lässt sich dieser, über einzeln entnehmbare Sitze, individuell anpassen. Und was nicht in das Fahrzeug hinein passt, wird entweder auf das bis zu 100kg belastbare Dach verbracht oder gezogen.

 

Skoda Yeti in Irland

Mit dem Skoda Yeti in Irland

Der Yeti als Zugfahrzeug

Ziehen darf der Yeti bis zu 2100kg, die Dank des Allrades, durchaus realistisch sind. Der Allradantrieb ist das Highlight des Yetis, denn dieser hat sich nicht nur im Gespannbetrieb bestens bewährt, sondern verhilft dem Fahrzeug auch ohne Anhang zu einem ausgezeichneten Fahrverhalten.

Auch als Zugfahrzeug hat sich der Skoda Yeti bestens bewährt und all unsere Wohnwagen stets sicher und stabil gezogen.
Ein Zugfahrzeug mit mehr Eigengewicht als der Yeti, das zudem über einen längeren Radstand verfügt, wird der Rolle als Zugwagen zwar gerechter, aber für sich betrachtet macht der Yeti einen guten Job.

 

Skoda Yeti 2,0 TDI 4x4 in Norwegen

Mit dem Skoda Yeti 2,0 TDI 4×4 in Norwegen

Verarbeitung könnte besser sein

Bei der Verarbeitung und Zuverlässigkeit brilliert unser Yeti leider nicht. Obwohl es seit Kilometerstand 90.000 zu keiner größeren Reparatur kam, kann weder die Verarbeitungsqualität, noch die Zuverlässigkeit als besonders gut bezeichnet werden. Bis Kilometerstand 90.000 hatte das Fahrzeug mehrfach außerplanmäßige Werkstattaufenthalte, die glücklicherweise alle innerhalb der Gewährleistungszeit repariert wurden.

Im Innenraum sorgen Knarzgeräusche aus dem Armaturenbrett und ein schepperndes Panoramadach für unfreiwillige Unterhaltung. Im Armaturenbrett bildet sich bereits eine Blase im weichen Kunststoff und das Lederimitat an der Schaltkulisse bröselt vor sich hin. Die harten Kunststoffeinbauten sind kratzempfindlich und sehen nach fünf Jahren entsprechend benutzt aus.

 

Yeti in Schweden

Der Yeti im Winter in Schweden

Fahrwerk und Mechanik des Yetis sind nach 150.000km immer noch top

Erfreulicherweise stehen diesen negativen Eindrücken ein noch immer straffes Fahrwerk, eine gut funktioniere Mechanik, ein potenter Motor und eine zuverlässige Elektronik gegenüber. Auch der Ölverbrauch ist bisher nicht signifikant gestiegen; beim Kraftstoffverbrauch kann ich das nach dem Softwareupdate nicht genau beziffern.

Denn in einigen Situationen scheint der Yeti etwa einen Liter mehr zu verbrauchen und in anderen Situationen wiederum nicht. Ansonsten hat das Softwareupdate in 40.000 gefahrenen Kilometern keinen negativen Einfluss auf die Laufkultur des Motors genommen. Ganz im Gegenteil: Gefühlt zieht der Yeti nach dem Update im mittleren Drehzahlbereich mit mehr Druck durch. Auch der Lack des Skoda Yetis sieht noch gut aus, auch wenn diesem etwas Politur zu mehr Glanz verhelfen würde.

 

Skoda Yeti in Schottland

Der Skoda Yeti in Schottland mit defekter Wasserpumpe

Wartungspreise sind hoch

Die Preise für Wartung und Ersatzteile sind nicht günstig, allein das Update für das Navigationsgerät schlägt mit 300.00€ zu Buche.
Verschleißteile benötigt unser Yeti nicht all zu oft, denn der Allrad verteilt die Kraft gleichmäßig auf alle vier Räder und auch die Bremsbeläge und Bremsscheiben wurden bisher nicht erneuert.

Fazit

Zusammenfassend bin ich, trotz einiger Mängel, mit dem Yeti zufrieden und werde ihn daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht verkaufen. Warum auch? Die Dieseldebatte lädt nicht zum Gang in das nächste Autohaus ein und die dort aufgerufenen Preise für Neuwagen erst recht nicht.

Ganz im Gegenteil; ich nehme die derzeitige Situation zum Anlass, um über meine Ansprüche an die Mobilität nachzudenken.
Die Konsequenz daraus ist nicht nur der Erhalt des Yetis, sondern ebenso die Benutzung der Bahn für dienstliche Fernreisen und die des Pedelecs im Nahbereich.
Den Yeti als Zugfahrzeug auszutauschen erscheint mir zur Zeit nicht nötig.

Link zum Bericht 200.000 Kilometer mit dem Yeti