Ich folgte der Einladung des Reifenherstellers Nokia Tyres nach Finnland, um an einem Extremtest für Reifen unter winterlichen Bedingungen teilzunehmen.
In Deutschland herrschte, für März typisches, Schmuddelwetter aus Nieselregen und Wind. Ich war entsprechend skeptisch, als ich den Flieger in Düsseldorf Richtung Helsinki bestieg, ob bei diesen Bedingungen der Test durchführbar ist.
Der Flug nach Helsinki verlief ruhig. Bei dichtem Nebel, der bis hinunter zur Landebahn reichte, landeten wir gekonnt und sicher in der Hauptstadt hoch oben im Nordosten Europas.
Reges Treiben auf einem großem Flughafen
Der Flughafen in Helsinki ist riesig und es herrscht reges Treiben auf dem Drehkreuz nach Asien und Nordamerika.
Ich hatte noch einen weiteren Flug, hoch in den Norden Lapplands, zu absolvieren und rechnete mit einer kleineren Propellermaschine.
Doch weit gefehlt, ein ausgewachsener Airbus A321 stand am Gate und die große Menschenmenge davor lies keinen Zweifel aufkommen, dass dieser große Flieger auch benötigt würde. “Krass, wollen die alle nach Ivalo?” Und ja, all diese Menschen wollten dorthin.
Kleiner Ort im Norden Europas
Ivalo ist ein kleines Örtchen im Norden Lapplands, mit einem Flughafen von der Größe, in der in Deutschland einmotorige Propellermaschinen verkehren!
Auch der zweite Flug verlief weitestgehend ruhig. Um mich herum saßen Menschen aus allen Herren Länder. Dieser Flug war durchweg international besetzt – eine Atmosphäre, die ich zuvor nie erlebt hatte. Hinter mir saß ein englisch sprachiges Pärchen, dem Akzent nach stammten sie aus Nordamerika. Der Mann regte sich über den gesamten Zeitraum des Flugs hinweg über die engen Sitzverhältnisse auf und dies auf eine Weise, wie es verwöhnten Amerikanern zu eigen zu sein scheint. Grrr.
Endlich am Ziel
Nach knapp 90 Flugminuten setzten wir zur Landung in Ivalo an. Unter mir wechselten sich grüne Nadelbäume und weiße Schneefelder ab. “Wo ist der Flughafen, wir sind doch schon so tief?” Ich wurde immer unruhiger, als mir die Maschine nur noch wenig hoch über dem Boden erschien.
Dann setzte der Airbus A321 sanft auf und bremste mit hoher Kraft ab. Ich blickte auf die Landebahn, ungläubig sah ich dort auf Schnee. “Der wird doch wohl nicht auf Schnee gelandet sein?” Die Maschine hielt an und stand auf dem Rollfeld vor dem Hauptgebäude des Flughafens in Ivalo.
Eine Stewardess warf sich eine schwere Stola über die Schultern und öffnete die Tür im Heck des Fliegers. Ich saß recht weit hinten, eisige Kälte drang in das Flugzeug ein.
Die Passagiere sprangen von ihren Sitzen, Actioncams und Mobiltelefone wurden gezückt, darin hinein gesprochen und gleichzeitig gehend der Flieger verlassen.
Schwups war der Flieger leer.
Ich kramte noch in meinem Rucksack, um meine Kamera heraus zu holen und machte mich dann ebenfalls auf den Weg hinaus. Am Ausgang der Flugzeugs musste ich dann kurz inne halten: Dieser Anblick war schlicht beeindruckend. Ich sah zunächst auf die Landebahn und vernahm einen Streifen von geschätzten drei bis fünf Meter Breite, der, von Schnee und Eis befreit, das Landen des Airbusses ermöglichte. Wow, die Jungs können fliegen.
Welch Anblick
Es dämmerte bereits und das restliche Tageslicht mischte sich mit dem Kunstlicht des Flughafens. Das Rollfeld war komplett weiß von festgefahrenem Schnee. Welch Anblick, nahezu unbeschreiblich.
Ich nahm meine Kamera und drückte ein paarmal auf den Auslöser und hoffte in meiner Sprachlosigkeit einige brauchbare Aufnahmen hinzubekommen.
Eine Nacht später, sollte meine Sprachlosigkeit auf eine noch größere Probe gestellt werden, als sich mitten in der Nacht über mir Polarlichter von höchster Stufe hinweg schlängelten.
Aber das ist eine andere Geschichte. Ebenso wie der Rückflug, der wegen starker Turbulenzen alles andere als angenehm war.