Aktives Camping bedeutet unterwegs zu sein, neue Gegenden zu erkunden, sich zu bewegen und vielleicht das zu Erlebte in Bildern festhalten. aktive-camper.de stellt Ihnen in diesem Artikel  praktische Tips zum Kauf einer „Reisekamera“ zur Seite.

Welches System?

Für welches System Sie sich entscheiden sollen, ist von Ihren Ansprüchen hinsichtlich Systemumfang, Gewicht, Weiterverarbeitung und den Kosten abhängig.
Soll die Kamera zudem auch Videos aufnehmen können, oder darf es eine brave Fotokamera sein? Was soll mit den Daten im Anschluss geschehen? Bearbeiten, nicht bearbeiten, am Fernseher zeigen, oder auch ausgeben? Und wenn die Bilder ausgedruckt werden werden sollen, wie groß sollen diese dann werden?
Das sind viele Fragen, diese können aber recht schnell eingegrenzt werden. Denn ein ambitionierter Hobbyfotograf wird sicherlich zu einer umfangreichen Ausrüstung greifen wollen und auch entsprechend bereit sein zu investieren.
Camper mit Spaß daran das Erlebte festzuhalten und dies möglichst mit einer höheren Qualität, haben sicherlich eine etwas andere Vorstellung vom Equipment und dessen Investment.
Ob Kompaktkamera, Spiegelreflex oder spiegellose Systemkamera, sie alle können Fotos in ansprechender Qualität liefern, die beiden letzteren sind in der Regel etwas größer und schwerer, bieten jedoch im Bedarfsfall den Vorteil der Erweiterungsmöglichkeit durch Zubehör.

Vollformatkamera

Spiegelreflexkameras mit großen Sensoren sind schwere Boliden mit viel Auflösung

Fällt die Entscheidung zugunsten einer Systemkamera, stellt sich die Frage nach dem Prinzip. Will heißen: Mit oder ohne Spiegel? Klassische Spiegelreflexkameras haben einen Umlenkspiegel, welcher das Bild über ein Prisma in einem Sucher zeigt. Eine spiegellose Kamera hat keine Spiegel und auch kein Prisma und zeigt das Bild entweder über einen Videosucher oder, im preiswerten Falle, nur über das Display an.

Die spiegellosen Systemkameras könnte man auch als moderne „Spiegelreflexkameras bezeichnen und bieten eine menge Vorteile. Denn sie sind kompakt, leicht und können manuell ausgezeichnet scharf gestellt werden. Videosucher und Display benötigen jedoch viel Strom, daher ist auf langen Wanderungen ein zweiter Akku Pflicht.

Auch Kompaktkameras mit fest eingebautem Objektiv können sehr gute Bilder liefern. Sollen die Bilder lediglich am Fernseher gezeigt werden, so bietet sich diese Kameragattung, trotz immer besser werdender Handykameras, immer noch an.


Kamerasysteme

Kompaktkameras
Sind die klassischen Geräte für die „Handtasche“ und haben meist nur, bis auf Ausnahmen, Automatikfunktionen. Sie erlauben lediglich im geringen Maße Kontrolle über den Aufnahmeprozeß und verfügen oft über Zoomobjektive. Diese Kameras haben keinen Sucher, die Aufnahmekontrolle findet über das eingebaute Display statt.

Vorteile
Klein und leicht
Meist großer Brennweitenbereich
Günstig in der Anschaffung

Nachteile
Kaum Aufnahmekontrolle möglich
Kleiner Aufnahmesensor = geringe Dynamik (von Hell bis Dunkel weniger sichbare Details), Rauschen (häßliche Farbstörungen über das gesamte Bild)



Bridgekameras

Bridgekameras sind Systeme mit eingebautem Objektiv, welche häufig einen großen Zoombereich abdecken. Bridgekameras sollen eine Brücke zwischen Kompakt- und Spiegelreflex- bzw. Systemkameras darstellen. Bridgekameras sind oft gut ausgestattet und bieten eine Menge Funktionen, darunter viele motivabhängige Programme für den weniger geübten Anwender. Oft können diese Kameras auch problemlos Videos aufnehmen, auch wenn die Aufnahmezeit meist  eingeschränkt ist.
Kameras dieser Gattung haben meist einen relativ kleinen Sensor und werden in verschiedenen Preissegmenten angeboten.

Vorteile

:
Vielfach kompakt und leicht
Meist großer Brennweitenbereich abgedeckt
„Antiwackelfunktion“
Foto- und Videofunktion
Motivprogramme
Preise von 300 bis 1000€

Nachteile


Kleiner Sensor fördert das Rauschverhalten negativ
Großer Brennweitenbereich mindert die Qualität
Immer große Schärfentiefe
Objektive fest mit der Kamera verbunden



Spiegellose Systemkameras



In den letzten Jahren kommen immer mehr Spiegellose Systemkameras auf dem Markt, bei denen das Objektiv ausgetauscht werden kann. Diese Kameras sind meist sehr kompakt und leicht, verfügen teilweise über Vollformatsensoren und bieten viele Funktionen klassischer Spiegelreflexkameras. Statt eines Prismas und Spiegel wird bei diesen Kameras ein Videobild im Sucher angezeigt, der zudem als Lupe fungiert und das manuelle Scharfstellen (wenn es denn gewünscht ist), erheblich vereinfacht.
Die Objektivauswahl ist oft nicht so groß wie bei den Spiegelreflexkameras, die Qualität ist aber ebenbürtig. Zusätzlich verfügen diese Kameras über viele Motivfunktionen und Schnittstellen, welche zum Teil sinnvoll sind (WIFI z.B.).

Spiegellose Systemkameras

Zweimal spiegellos, aber die Lumix ist, gegenüber der Fuji, zusätzlich eine sehr gute Videokamera

Vorteile
Kompakt und leicht
Objektive austauschbar
Große Auswahl an Aufnahmesensoren
Lupenfunktion
Manche mit toller Videofunktion
Kein Spiegelschlag beim Auslösen
Adapter für Fremdobjektive lieferbar

Nachteile
Meist hoher Energiebedarf
Videosucher ist gewöhnungsbedürftig
Teures Zubehör
Videosucher mit Verzögerung (Bilddarstellung)
Geringere Objektivauswahl als bei Spiegelreflexsytemen
Für große Hände oft nicht ergonomisch (Zusatzgriff nötig)



Spiegelreflexkameras

Spiegelreflexkameras, kurz SLR Kameras genannt, sind die Klassiker unter Kameras. Sie gibt es in allen Preisklassen und Ausstattungsvarianten und bieten in ihren System meist eine große Auswahl an Objektiven und Zubehör.
SRL Kameras können sowohl kompakt und leicht, als auch groß und schwer ausfallen, am Preis lässt sich oft gut die Ausstattung und Solidität ableiten.
Auch SLR Kameras müssen nicht (mehr) zwangsläufig über den Sucher bedient werden, neuere Modelle verfügen über praktische Schwenksucher und Funktionsmenüs am Gehäuse.
Solide Modelle sind entweder ganz oder zum Teil aus Metall gefertigt und verfügen über umfangreiche Abdichtungen am Gehäuse, darüber hinaus bieten sie einen großen Sucher, der das  betrachten des Motivs vereinfacht.

Vergleich APScVorteile

Große Systemvielfalt
Große Preisauswahl 
Großer Gebrauchtmarkt
Große Zubehörauswahl von Drittanbietern
Bewährte Technik mit geringen Energiebedarf

Nachteile

Keine Sucherlupe (Focuspeaking)
Größer als vergleichbare spiegellose Systeme

 

Und welche Kamera ist nun die beste “Reisekamera”?

Wie Eingangs erwähnt, ist es von Ihren Bedürfnissen abhängig. Dennoch kann tendenziell zu einer spiegellosen Systemkamera geraten werden. In der Klasse bis 1000€ bekommt man schon eine sehr gute Qualität. Wenn es nicht die Neuerscheinung des Jahres sein muß, lässt sich trefflich durch den Kauf eines bereits bewährten Modells Geld sparen.

Hersteller wie Fuji, Panasonic, Sony oder Olympus haben bereits viel Erfahrung mit diesen Kameratypen und haben teils richtige Perlen im Angebot mit ganz hervorragenden Objektiven. Diese Kameras sind kompakt, im Vergleich zu SLRs leicht und sind selbst auf Wanderungen angenehm zu tragen. Darüber verfügen einige Kameras über ausgezeichnete Videofunktionen, allen voran die Kameras der Firma Panasonic machen hierbei einen besonders guten Job.

Bleibt nur nur noch Ihnen viel Spaß beim Aussuchen zu wünschen und viel Spaß der entsprechenden Wahl.