Der Einladung nach Lappland gefolgt
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Ich erhielt vom Wohnwagenhersteller Polar eine Einladung das Werk in Lappland zu besichtigen und weil ich bereits seit längerer Zeit den Wunsch hatte noch einmal ins winterliche Lappland zu reisen, nahm ich die Einladung Polars gern an.
Der Empfang durch den Betriebsleiter Mikael Lönnbeck, der in einem kleinen Nebengebäude aus Holz stattfand und das aussieht wie
ein typisches schwedisches Haus, war herzlich und freundlich.
Die Polar Produktionshallen sind seit 1968 unverändert
Nach einer kurzen Präsentation zum Betrieb und der fahrzeugspezifischen Daten der Wohnwagen, führte uns Mikael zunächst durch das werkseigene Museum und im Anschluss durch die heiligen Hallen der Produktion, welche in dieser Form unverändert seit 1968
bestehen.
Das kleine Museum zeigt die Geschichte der Marke anschaulich durch reale Fahrzeuge, unter denen sogar die Nr. 3 aller jemals gefertigten Wohnwagen zu finden ist.

Keine Anzeichen von Hektik
Meine erster Eindruck in der Produktionshalle war der einer sehr leisen Betriebsstätte, in der gelassen gearbeitet wird. Bei den Mitarbeitern habe ich weder Anzeichen von Hektik, noch übereifriges Handeln erkennen können. Mit Ruhe und Sorgfalt werden bei Polar die einzelnen Komponenten zu einem Wohnwagen zusammengefügt.
Diese Sorgfalt spiegelte sich auch im Umfeld der Arbeitsplätze wieder, die ich, einen wie den anderen, sauber und ordentlich auffand. Respekt!
Schritt 2
So sehen die Seitenwände nach dem Fräsen aus, die Reststücke werden für die Klappen benötigt.
Schritt 5
Gleich nebenan findet der Einbau der Alde-Heizung und die Verlegung der Wasser- und Stromleitungen statt.
Schritt 6
Im weiteren Verlauf nehmen die Fahrzeuge durch das Anbringen der Wände, des Bugs und des Hecks Gestalt an.
Polar-Werk Fenstermontage
Hier werden die Fenster montiert, anschließend wird das halbfertige Fahrzeug zwischengelagert.
Polar-Werk 8
Parallel dazu entsehen die Einbauten für die Wohnwagen: Hier werden die Lattenroste hergestellt.
Polar-werk Lagerhalle
Die fertigen Einbauteile werden zwischengelagert. Dies ist ein Hängeschrank mit Abzugshaube für die Küche.
Polar-Werk Klimakammer
In der Klimakammer wirde jedes fertig gestellte Fahrzeug auf Dichtigkeit überprüft.
Nur ein Monteur stellt den Wohnwagen fertig
Interessant finde ich die Vorgehensweise der Produktion bei Polar, denn ab einem bestimmten Zeitpunkt ist nur noch ein Monteur für die Fertigstellung zuständig. Und dieser Zeitpunkt beginnt nach der Fertigstellung der Karosserie.
In dieser Phase verfügen die Wohnwagen über Boden und Fahrgestell, Wände, Dach, Bug
und Heck, Fenster, sowie über die Heizung und die grundlegende Verkabelung.
Diese halbfertigen Fahrzeuge werden in einer Parkzone innerhalb der Produktionshalle zwischengelagert und im Anschluss von einem Monteur in eine Box zur Endmontage gebracht.
Sorgfältige Endprüfung
Am Ende wird jedes einzelne Fahrzeug auf Funktion und Fehlerfreiheit
überprüft und im Anschluss in einer Klimakammer unter Wasserdruck und Wind auf Dichtigkeit überprüft. Jedes gefertigte Fahrzeug!
Dieser Aufwand erinnert mich eher an eine Manufaktur für Luxusautomobile, als an einen Wohnwagenhersteller.
An den Wohnwagen selbst findet sich diese Sorgfalt an den vielen
schönen Details wieder, die ich bei Polar so mag.
Zum Beispiel bei dem soliden Mechanismus für die Gaskastenklappe, der von gleich zwei
Gasdruckfedern unterstützt wird. Oder den gewuchteten Rädern, den Soft-Close-Schubladen, der Garderobe am Eingang mit Warmluftzirkulation, dem Lüftungsschlitz am seitlichen Fenster, usw..

Detailverliebtheit und heimische Hölzer
Aber auch die Verwendung heimischer Hölzer, die nicht nur besonders hart, sondern auch überdurchschnittlich widerstandsfähig sind, zeigen die Detailverliebtheit des schwedischen Herstellers.
Die Qualität eines Polars möchte man bei Polar mit der Aussage unterstreichen, dass 80% aller gefertigten Fahrzeuge noch im Betrieb sein sollen.
Berücksichtigung von Sonderwünschen
Besonders stolz ist man über die Möglichkeit der Berücksichtigung von Individualwünschen. In einer gesonderten Serie, der Customize Serie, können Wünsche der Kunden hinsichtlich der Innenraumgestaltung, weitestgehend berücksichtigt werden.
Dazu gehören Schränke, Polster, Bettengröße oder auch Sondereinbauten.
Von Aussen sind diese Fahrzeuge an der schwarzen, statt blauen, Akzentfarbe und
an der Aufschrift “Customize” zu erkennen.
Gut isoliert und Alde Heizung
Was alle Polar Wohnwagen wieder vereint, ist die Wand- bzw. Deckenstärke von 37mm und die Bodenstärke von 44mm, die, nach Angaben Polars, zu den stärksten am
Markt gehören. Dass der Boden über eine Alde-Heizung beheizbar ist, versteht sich von selbst, denn Polarwohnwagen sind für klimatisch anspruchsvolle Gegebenheiten entwickelt, sie sollen sowohl eisiger Kälte, als auch intensiver Sonneneinstrahlung trotzen.
Im winterlichen Norrland, in dem Polar Wohnwagen gebaut werden, kann es bis zu -30°C kalt werden, im Sommer aber auch +30°C warm! Bei Polar ist man sich dieser Extreme bewusst und fertigt die Fahrzeuge entsprechend solide.
Solidität vor Eile und Sparzwang
Keine Frage – bei Polar erhält der Kunde für sein investiertes Geld ein sehr hochwertiges Produkt und das Versprechen, dass es sorgfältig gebaut und ebenso sorgfältig geprüft wurde. Es scheint mir, als sei ich bei Polar auf ein Unternehmen gestoßen, das sein Handeln nicht auf Gewinnmaximierung ausrichtet, sondern seiner ursprünglichen Firmenphilosophie folgt, stets qualitativ hochwertige Produkte zu bauen.
Das finde ich hochgradig sympathisch.
Transparenz: Polar hat sich an den Kosten der Reise beteiligt und war mir organisatorisch behilflich.