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Manche Reisen entstehen aus einem tiefen Bedürfnis heraus. Wie zum Beispiel diese, dessen Antrieb die pure Lust am Motorradfahren mit dem Ziel Ostfriesland war. Keine große Sache, aber gut für die Seele. Auf ein Bierchen nach Jever eben.

Rast am Rande der B70, immer noch im Münsterland
Kein Bock auf die Autobahn
Doch einfach nur über die A31 vom Ruhrpott in den Norden zu fahren, war mir zu schnöde. Ich erinnerte mich der langen Fahrten auf der Rücksitzbank eines Opel Asconas, lindgrün war der, mit beigen Polstern und Karomuster. Immer der B70 entlang, zwischendurch ein Stück fertige Autobahn genießend.
Triumph Street Twin, statt Opel Ascona
Die Tour mit der kleinen Lady, einer Triumph Street Twin, sollte daher als eine Art Reminiszenz vergangener Tage sein und über die Bundesstraße 70 nach Jever verlaufen.
Wir packten die 45 Liter Koffer mit dem Nötigsten und machten uns auf dem Weg nach Ostfriesland. Zunächst durch das Münsterland, später durch das Emsland und schließlich durchfuhren wir Ostfriesland bei herrlichem Sonnenwetter.

Rast an der Mayer Werft zu Papenburg
Ewig unterwegs
Nach ähnlich langer Fahrzeit wie einst mit dem Opel, erreichten wir schließlich Jever, wo uns ein kleines Hotel als Herberge diente.Wir machten eine kurze Pause, dann trieb es uns noch einmal auf die unbarmherzige Sitzbank der kleinen Lady, auf der wir bereits so viele Stunden verbracht hatten. Doch die Aussicht auf einen Sonnenuntergang am Meer ließ uns das Leid vergessen machen und so erlebten wir diesen im Hafen von Harlesiel in fast perfekter Vollendung.
Der Buckelvolvo des alten Mannes
Kurz zuvor erspähte ich auf dem Parkplatz vor dem Hafen noch einen Volvo 444 aus der ersten Baureihe. Landläufig als “Buckelvolvo” bekannt, stand dort ein 73 Jahre altes Exemplar, dessen Fahrer mein Interesse bemerkte. Dieser, ein älterer Herr, kam auf mich zu und erzählte mir die Geschichte des Wagens. Wir sprachen über das Auto, die B70 und über die Beschwerlichkeiten des Reisens in der Vergangenheit.
Wunderbar.

Ein 73 Jahre alter Volvo 444 vor einer Gedenkstätte!
Auf Wiedersehen Jever
Ausgeschlafen, gestärkt und bestens gelaunt verließen wir Jever am nächsten Morgen. Über die Landstraße durchquerten wir Orte wie Wiesmoor und Leer, nach einem Stück Autobahn dann Meppen, Lingen und Rheine, alles entlang der B70. Den Rest des Weges nutzen wir die A31, die uns nun schon so viele Jahre als schnelle Verbindung nach Ostfriesland dient.

Im Hafen von Harlesiel genossen wir einen tollen Sonnenuntergang.
Der Weg ist manchmal das Ziel
Uns hat es gefallen, auch den Weg als Ziel zu sehen und das Emsland nicht in Hektik, sondern gelassen zu durchqueren. Vielleicht beim nächsten Mal mit dem Wohnwagen und einem Aufenthalt mittendrin, die B70 bietet sich dafür an.