Einmal mehr galt es für mich, Arbeit und Freizeit in Einklang zu bringen, daher fiel meine diesjährige Herbsttour mit dem Wohni anders aus, als geplant. Eine Tour zu zwei Städten in Ostdeutschland und zu zwei Städten in Norddeutschland in fünf Tagen, inklusive einer kurzen Verschnaufpause in der Lüneburger Heide, waren nun unsere Reiseziele.
Reifendruck? Check. Klamotten eingepackt? Check. Kühlschrank voll? Check. Fünf Tage liegen nun vor uns, das erste Ziel liegt 450km entfernt. Während der Motor des Skoda Yeti mit sonorem Brummen die Lunar Stellar unbeirrt durch das hügelige Mittelgebirge zieht, genießen wir die schöne Landschaft Hessens und Sachsen Anhalts.
Das erste Ziel ist Leipzig, danach geht es weiter nach Dresden. Von Dresden aus folgt, mit Übernachtung im Harz, ein großer Sprung nach Hamburg und von dort nach Bremen.
Leipzig
Zur Übernachtung wählten wir den Campingplatz Bartl in Markkleeberg, welcher nahe Leipzig gelegen ist. Der Platz ist eine Mischung aus Camping- und Abstellplatz für Freizeitfahrzeuge und Imbissanhänger, aber sauber und von einem freundlichen Eigentümer betrieben. Eine Besonderheit stellen die Duschen des Campingplatzes dar, die so aufgebaut sind, dass sich bis zu vier Personen die “Kabine” teilen müssen/können? Immerhin sind die Gemeinschaftsduschen Geschlechter getrennt.
Den Abend verbrachten wir dann mit einem Stadtbummel in Leipzig, den wir mit einer Einkehr in einem der zahlreichen Restaurants verbanden.
Die Stadt ist am Abend herrlich beleuchtet; die alten Häuser, Kirchen und Plätze werden dadurch schön in Szene gesetzt. Der nächste Tag gehörte einem Job und einem weiteren Bummel durch das lebendige Leipzig. Keine Frage; Leipzig ist eine tolle Stadt mit einer sehr guten Infrastruktur für Studenten, feinen Einkaufsgalerien und vielen schönen Gebäuden. Diese Stadt bereitet definitiv Spaß und lädt zum Verweilen ein.
Dresden
Wir verlassen am Nachmittag Leipzig und rollen mit dem Gespann gemütlich in Richtung Dresden. Wir entschieden uns wieder für einen Platz ausserhalb Dresdens, um dem Verkehr der Stadt zu entrinnen, der durch einige Großbaustellen verkehrstechnisch derzeit sehr kritisch ist. Unsere Wahl fiel auf den Campingplatz Reinsberg, auf dem wir einen schönen Stellplatz und sehr freundliche Betreiber vorfanden. Der Platz ist darüber hinaus gepflegt und hat saubere Sanitäranlagen. Prima.
Den Abend nutzten wir für einen Besuch des beleuchteten Dresdens und wir wurden wahrlich nicht enttäuscht. Egal ob Semperoper, Frauenkirche oder kleine Gassen, Dresden ist Abends ein ganz großes Open-Air-Kino. Leider ist Dresden auch eine große Baustelle, aber das machte uns nichts, aber wir beschlossen, auf jeden Fall wiederzukommen. Nach dem Job am folgenden Tag hatten wir noch etwas Zeit für einen Bummel durch das taghelle Dresden und waren einmal mehr begeistert von der Architektur dieser Stadt und auch von der, von uns so empfundenen, entspannten Atmosphäre.
Am Nachmittag hängten wir die Stellar von Lunar an und machten uns auf den Weg Richtung Hamburg. Als Zwischenziel wählten wir den Campingplatz “Harzcamp Göttingrode” bei Bad Harzburg, am Rande des Harzes. Die Fahrt war anstrengend, weil heftiger Wind für viel Unruhe im Gespann sorgte. LKW’s überholte ich nur im Schutze hoher Hecken, auf freien Flächen blieb ich vorsichtshalber hinter ihnen.
Der Campingplatz ist am Rande einer Ortschaft gelegen und bietet von den Stellplätzen aus eine schöne Aussicht. Weniger schön war der Dialog mit einer Dame des Campingplatzes, die uns harsch auf unsere Fahrt über die Wiese Ansprach. Natürlich ist es einzusehen, dass eine Wiese nicht mehr als nötig zu belasten ist; die Stellplatzauswahl wird aber dadurch erschwert, dass die Stellplätze zum Teil bucklig, weit vom Stromverteiler entfernt und auf starkem Gefälle gelegen sind. Wir entschieden uns für einen Komfortplatz, der zum einen tadellos angelegt und zum anderen nicht teuer war. Abgesehen von der wenig netten Begegnung und den teils schwierigen Stellplätzen, war der Campingplatz tadellos. Schade.
Camping Nordheide mit freundlichen Platzbetreibern
Den Feiertag nutzten wir zur Weiterfahrt zum Campingplatz Nordheide in Buchholz Holm-Seppensen. Der Ort liegt in der Lünburgerheide kurz vor Hamburg, ist daher strategisch für Ausflüge in die Hansestadt ideal gelegen. Uns wurde von den freundlichen Platzbetreibern ein schöner Stellplatz zugewiesen, auf dem wir sogar kostenlos etwas länger hatten stehen bleiben können, als es die Abreisevorschriften eigentlich vorsehen. Danke.
Schöne Heidelandschaft bei Wörme
Wir nutzten den Aufenthalt für einen Spazierganz durch die schöne Heidelandschaft bei Wörme und kauften im Anschluß noch in einem Hofladen eines Bauernhofes ein paar Kleinigkeiten ein.
Nach dem Job in Hamburg begaben wir uns über Landstraßen Richtung Worpswede, einem Künstlerdorf kurz von Bremen. Unsere Fahrt dauerte länger als geplant und so erreichten wir den ausserhalb gelegenen Stellplatz in Worpswede erst zum frühen Abend. Leider irrten wir uns bei der Wahl des Platzes, denn die Situation ist für nichtortskundige nicht eindeutig. So landeten wir auf dem Womostellplatz “Hammehafen”, der auch für Gespanne zugänglich ist. Soweit nett, aber nebenan ist auch ein sehr schöner Campingplatz, den wir aber erst am nächsten Morgen entdeckten. Schade. Der Womostellplatz kostete übrigens satte 22.00€ und das war sogar noch “preisreduziert”, denn wir standen gleich auf zwei Plätzen und hätten eigentlich den Zugwagen abhängen müssen! Der hätte dann hinter uns gestanden und das wäre preiswerter gekommen, obwohl die Länge die Gleiche geblieben wär! Ok.
Mit dem Wohnwagengespann in der Bremer Speicherstadt
Mit dem Gespann fuhren wir am nächsten Tag nach Bremen, das wir in der alten Speicherstadt problemlos abstellen konnte. Tja, und dann waren die fünf Tage auch schon um und alle Aufträge erledigt. Trotz der vielen Kilometer war es eine schöne Tour mit zahlreichen Eindrücken in Ost und West. Schön, dass das seit nunmehr 28 Jahren möglich ist.
Ist so eine Tour besser mit dem Wohnmobil zu fahren?
Für einen kurzen Augenblick dachten wir darüber nach, ob ein kleines Wohnmobil für diese Tour nicht besser gewesen wäre, aber diese Frage konnten wir für uns schnell mit einem klaren Nein beantworten. Denn ein Womo hätten wir in den Städten nur schlecht abstellen können und wesentlich schneller vorangekommen wären wir auch nicht. Darüber hinaus fühlen wir uns in der Lunar Stellar pudelwohl, daher verenden solche Gedanken bereits im Ansatz.