Als Liebhaber freundlich gestalteter Campingfahrzeuge fällt es mir nicht schwer, Gefallen an dem luftig und hell konzipierten Lunar Wohnwagen zu finden. Insbesondere der offene Grundriss des Lunar Clubman SI, der mit querliegendem Queensbett, lichtdurchflutetem Wohnbereich und erstklassigem Heckbad für Wohlbefinden sorgt.
Die Dinette im Lunar Clubman SI
Es ist schon fast unglaublich, wie es Lunar schafft auf nur 2,32m Breite und 7,39m Länge ein solches Raumgefühl zu erzeugen. Auch im Küchenbereich ist der Platz großzügig genug, dass zwei Erwachsene ohne Verschränkungen einander vorbei gehen können. Allein reisende Paare finden in diesem Lunar Modell fast überschwänglich viel Platz; aber auch Familien mit zwei Kindern können in dieser Hinsicht nicht über Mangel klagen.
Für den deutschen Markt wird der Clubman SI mit einer Auflastung auf 1750kg angeboten, das sind mehr als 400kg Zuladung. Dank zahlreicher Staumöglichkeiten kann die großzügige Zuladung im Zweifelsfall auch voll genutzt werden; in jedem Falle bleibt auch nach der etwaigen Montage von Zubehör noch genügend Reserve übrig.
Der Grundriss
Vorn ist im Clubman SI eine Dinette mit zwei sehr gemütlichen „Sofas“ und dem typisch englischen Schränkchen mit Ausziehtisch untergebracht (ein weiterer großer Tisch ist in der Küche untergebracht). Eine Fensterfront mit vier Fenstern, von denen drei je einzeln zu öffnen sind, erhellen den Bereich mit natürlichem Tageslicht. Direkt über der Dinette schließt ein Dachfenster von einer imposanten Größe (150cm x 60cm) an , welches den gesamten Bereich zwischen Küche und Dinette mit Tageslicht versorgt.
Wenn dies am Abend oder in den frühen Stunden nicht ausreicht, sind Leuchten in den Rahmen des Dachfenster integriert. Überhaupt diese Lichtanlage: Lunar hat im Clubman ordentlich Lichterketten und Lämpchen verbaut; das indirekte Licht erhellt den Innenraum des Clubman überzeugend hell und angenehm.
Die Küchenzeile ist im Lunar eher eine Wohnküche
Die Küchenzeile ist im Clubman wiederum typisch englisch ausgestattet und gefällt durch üppige Bestückung. Vier Kochstellen, davon drei mit Gas, eine elektrisch, Gasbackofen, Gasgrill, Mikrowelle, Edelstahlspüle mit Hochdruckarmatur sowie Abtropfplatte und Spülenabdeckung; Es fehlt an nichts zum Kochen, Backen Aufwärmen oder Überbacken. Selbst eine zur Dinette ausklappbare Arbeitsplattenerweiterung ist vorhanden – wer in dieser Küche nicht gern kocht, der kocht nirgendwo gern.
Eine geschickte Anordnung des Bettes sorgt für einen angenehmen Abstand des selbigen zur Küche und schafft trotz des offenen Charakters des Lunar Clubman SI eine Privatsphähre der Schlafstätte. Das Bett verfügt über einen Auszugsmechanismus, der die Liegefläche von 175cm auf 195cm verlängert, am Tage erlaubt die zurückgeschobene Matratze einen leichten Durchgang zum Heckbad. Links und rechts des Bettes sind Schränke für die Garderobe angebracht; auch diese sind gut erreichbar und von innen beleuchtet.
Sleep well darling-Platz satt im Doppelbett
Last but not least das Bad im Heck. Der „kompakten“ Länge des Clubman SI geschuldet ist der Platz darin nicht ganz so üppig, wie bei vergleichbaren Heckbädern, aber immer noch völlig ausreichend, um sich dort in angenehmer Atmosphäre zu kultivieren.
Nicht nur die schönen Details, wie das hübsch geformte Waschbecken oder die beheizte Spirale, welche neben der Erwärmung des Bades auch zum Trocknen für Handtücher benutzt werden kann, machen den Aufenthalt in diesem Raum so angenehm. Nein, vor allem diese geräumige Dusche, in der die Arme sogar bewegt werden dürfen, tragen sicherlich nicht unerheblich zum Wohlfühlen bei.
Das Heckbad im Lunar Clubman SI-wow…
Und wenn wir schon beim Wohlfühlen sind, können wir auch gleich auf weiteres nettes Detail des Clubman SI zu sprechen kommen: Das der Heizung.
Ja, im Clubman wird der Bewohner das leise säuseln der Gebläseheizung sicherlich nicht vermissen, denn er erhält einen wohlig temperierten Wohnwagen bei allen Jahreszeiten, die von der Warmwasserheizung der Firma Alde stammt.
Diese übernimmt auch gleich die Wassererhitzung zum Duschen, Abspülen und Händewaschen.
Die Wasserversorgung erfolgt über außen stehende Rolltanks, die mit einem Schutzmantel gegen Kälte und Schmutz geschützt werden können. Darüber hinaus verfügt der Clubman über einen Abzweig unter der vorderen Sitzbank, um dort Wasser aus einem internen Behälter zu entnehmen. Prima Sache ist das, denn so können die Wasserbehälter nach der Benutzung leicht getrocknet werden, was einer Verkeimung vorbeugt.
Im gesamtem Wohnwagen ist ein Hochdruckleitungssystem verlegt, das durch sichere Schnellverschlüsse auf jegliche Schlauchschellen verzichten kann. Darüber hinaus sind die Leitungen aus Kunststoffen gefertigt, die ihrer Härte nach ohne Weichmacher auskommen. Auch dieses Detail nützt der nachhaltigen Hygiene des Wassersystems.
Die gesamte Elektrik wird vom Powermanagement der Sargent verwaltet, diese wandelt Landstrom in 12V um, regelt die optionale Solaranlage und lädt die Batterie mit 3A. Fast unnötig zu erwähnen, das der Clubman nach der Installation einer Batterie unabhängig vom Landstrom ist.
Der Aufbau des Clubmans ist konservativ, aber bewährt. Die Glattblechwände sind 24mm stark und ein Verbund aus Aluminium, Polystyrol und Waben. Darüber hinaus werden bei Luna nach wie vor Holzeinlagen verbaut, die den Aufbau stabilisieren. Auch das Dach ist aus Aluminium; Luna erklärt das mit Unanfälligkeit gegenüber Mikrorissen, wie sie zum Beispiel bei GFK-Laminat entstehen können.
Front und Heck sind Formteile aus einem Compount aus Kunststoff und Glasfasern.
Abschluss des ersten Eindrucks
Der Lunar Clubman ist ein hochinteressanter Wohnwagen mit fantastischem Raumgefühl. Die Ausstattung ist überragend, die Größe und das Gewicht noch reisetauglich.
Die Verarbeitung des Fahrzeugs ist gut; Kanten sauber verarbeitet, Möbel ordentlich eingepasst und manches mit viel Liebe zum Detail gelöst. Besonders beeindruckend sind Kleinigkeiten wie die aufgebördelten, abgerundeten und nachlackierten Kederleisten oder Plissees mit Einfassungen aus Aluminium!
So bleibt mir nur noch zu sagen: „Hey Clubman, it’s nice to meet you…“
