Pedelecs sind derzeit voll im Trend, kein Hersteller, der sich nicht mit den elektrisch unterstützten Fahrrädern beschäftigt. Längst haben sich die Räder in der breiten Masse durchgesetzt und sprechen mittlerweile auch eine jüngere Zielgruppen an.

 

Wer, trotz aller Vorbehalte, einmal auf solch einem Pedelec gefahren ist, wird diese wahrscheinlich nach einer Probefahrt ablegen. Denn die Vorteile eines Pedelecs sind schnell erfahrbar, weniger in der möglichen Geschwindigkeit, als vielmehr in der Sorglosigkeit der Wahl von Strecken (Topografie) sowie der Vielseitigkeit dieser Räder.

 

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Pedelecs erleichtern nicht nur das Radfahren, sondern machen auch viel Spaß

 

Die Gesellschaft für Soziale Dienste Essen, kurz „GSE“ genannt, betreibt ein gut sortiertes Fahrradgeschäft in Essen-Rüttenscheid, mit einer großen Auswahl an konventionellen Fahrrädern, welche durch Pedelecs und ebikes ergänzt werden.

 

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Das Fahrradgeschäft der GSE in Essen Rüttenscheid ist gut sortiert

 

aktiv-camper.de erhielt zum Test zwei Räder der Marke Bergamont der Serie „E-Ville“, welche gehoben ausgestattet waren .

Die Technik in der Übersicht:

-Bosch Performance Motor, 250W/70Nm
-Batterie 36V/400WH
-Schaltung Shimano Deore XT und Shimano Alfine 8fach
-Shimano Scheibenbremsen hydraulisch
-Bordcomputer
-Al-Rahmen
-Gewicht 26Kg inklusive Batterie

Testrunde von 48Km

Wir wählten zum Test eine Runde von 48km, die sowohl in der Ebene als auch  durch ein Mittelgebirge führte. Diese Strecke wurde von mir in der Vergangenheit mit dem Rennrad befahren und zwar erst, wenn die Beine durch einige 100 Kilometer trainiert waren! Die  Vorraussetzungen waren daher bekannt und die Spannung groß.

Tja, was soll man da groß schreiben? Es ist schlicht unglaublich, wie souverän der recht untrainierte Körper diese Strecke weg steckte. Weder in der Ebene, noch am Berg, kam zu Konditionsproblemen. Das Bergamont  E-Ville ließ sich spielerisch fahren, auch während der Abfahrten blieb das Rad extrem stabil. Nicht zuletzt trugen die hervorragenden Bremsen zu dem stets sicheren Fahrgefühl bei. Wow.

 

Interessante Eigenschaften

Interessant ist die gesamte Fahrweise mit solch einem Pedelec. Denn die Unterstützung des Motors setzte immer zur richtigen Zeit ein und war dabei so unauffällig, dass man nach kurzer Zeit diese nicht mehr wahrnahm! Insgesamt wird das Fahren mit Unterstützung flüssiger, durch diesem Umstand steigt automatisch die Durchschnittsgeschwindigkeit. Besonders beim wiederanfahren ist die Unterstützung eine große Hilfe, Berge sind, je nach Unterstützungsmodus, mehr  oder weniger Anstrengend.

 

Steigungen? Mit 250W kein Problem

Steigungen? Dank 250W Unterstützung kein Problem

Weniger anstrengend

Und genau dort liegt der Vorteil eines Pedelecs; je nach Trainingszustand, kann die Unterstützung variiert werden und so zur Entlastung des Herz-/Kreislaufsystems beitragen. Zumal doch insbesondere zum Saisonanfang wird die „Pumpe“ doch gern einmal überdreht, oder?

Die Reichweite wurde vom Bordcomputer stets aktualisiert und schien in der Einschätzung verlässlich zu sein. Nach der Runde wurde, je nach Unterstützungswahl, eine Reichweite bis etwa 70Km angezeigt. Im Mittelgebirge,bei voller Unterstützung, wurden ca. 40Km angezeigt (nach etwa 25Km Fahrstrecke).

Mit der Stufe zwei (von vier möglichen Stufen) kamen wir gut aus, die Reichweite lag in der Ebene bei ca. 70Km. Das sollte reichen, oder man beschafft sich eine zweite Batterie, welche jedoch sehr teuer sind.

 

Zündapp GTS 50 vs Bergamont E-Ville: Hatte die Zündapp auch 70Nm?

Zündapp GTS 50 vs Bergamont E-Ville: Hatte die Zündapp auch 70Nm?

Kosten

Nun, so ein Pedelec ist nicht wirklich billig, aber auch nicht unerschwinglich. Die Testbikes, mit ihrer vorzüglichen Ausstattung, lagen bei 3000€ – 3300€.
Sicherlich nicht wenig, aber die gebotene Leistung stimmte.

Ein anderes Problem ist das Gewicht eines Pedelecs. 26kg sind für Camper eine harte Nuss. Wo soll ein solch’ schweres Bike hin? Bei einem Wohnmobil können sie in der  Garage verschwinden, beim Wohnwagen wird es schon schwieriger. Das Autodach ist zu hoch, auf der Deichsel ist schnell die Stützlast ausgereizt. Besser ist es, die Fahrräder auf die Deichsel und auf das Heck zu verteilen. Aber Vorsicht, denn die Belastbarkeit einer einzelnen Schiene liegt oft unter dem Gewicht eines Pedelcs. In jedem Fall sollten Batterie und Computer entfernt werden, dies spart etwa 3Kg.

 

Pedelec vor dem Sprite

Puh, wie soll das schwere Bike bloß mit?

Fazit

Insgesamt haben uns die Pedelecs überzeugt, denn sie sind eine tolle Hilfe beim Fahren und vergrößern den aktiven Radius, vor allem in bergiger Umgebung, deutlich. Das Auto oder Wohnmobil wird selbst für Einkäufe nicht mehr zwingend benötigt, darüber hinaus macht es einfach Spaß, mit einem Pedelec zu fahren.
Zu berücksichtigen sind Gewicht und Preis dieser Räder, daher ist vor dem Kauf eine Fachberatung unbedingt anzuraten.


Link

Link zum Fahrradgeschäft der GSE