Der DS 7 ist ein repräsentativer SUV aus dem Stellantis-Fahrzeugkonzern. Welchen Eindruck ich vom Fahrverhalten und der Qualität des Fahrzeugs habe, können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Kompaktklasse gebucht, DS 7 bekommen

Für unseren Irland Trip buchten wir einen Leihwagen in der Kompaktklasse, bekommen haben wir jedoch einen ausgewachsenen SUV der Marke DS. DS, was ist das denn? Diese Frage habe ich mir zuvor auch schon gestellt, wenn ich ein Fahrzeug dieser Marke auf der Straße sah. Ich hielt es bisher für eine Art Hommage an den legendären Citroen DS, doch tatsächlich handelt es sich um ein eigenständiges Brand der Stellantis Fahrzeuggruppe. Gebaut werden die Fahrzeuge von PSA (Peugeot SA) in Frankreich, somit schlussendlich doch wieder ein Citroen?

Mit Citroen vertraut

Ich selbst fuhr einige Citroens und Peugeots, daher stellte sich beim Einstieg in den CS 7 gleich eine Art Vertrautheit ein. Der Innenraum roch angenehm nach neuwertigem Leder, über die Lüftungsanlage wurde zudem unterschwellig, aber wahrnehmbar, ein angenehmer Duft eingeleitet.

Dank zahlreich und elektrisch unterstützter Einstellungsmöglichkeiten fand ich schnell eine angenehme Sitzposition, die nicht nur bequem war, sondern auch eine hervorragende Kontrolle über das Fahrzeug ermöglichte.

Die gute Sitzposition war auch dringend nötig, denn die ordentlichen Ausmaße des DS 7 musste ich sogleich im Dubliner Großstadtgetümmel sicher bewegen. Auf den ersten Kilometern musste ich einmal mehr feststellen, dass moderne SUVs mit hoher Schulter und kleinen Fensterflächen nicht unbedingt die übersichtlichsten sind.

Das hervorragende Automatikgetriebe mit acht Schaltstufen nahm mir zum Glück den Schaltstress von den Schultern, darüber hinaus verwöhnte uns diese Automatik mit sehr sanften Schaltvorgängen.

Der CS 7 am Strand in Irland

Fahrspurassistent vermieste mir die Autobahnfahrt

Endlich auf der Autobahn angekommen, konnte ich mich mehr und mehr an den CS 7 gewöhnen, der jedoch plötzlich mit einem ganz fiesen Feature auf sich aufmerksam machte: Dem Fahrspurassistenten! Ich mag es einfach nicht, wenn mir ins Lenkrad gegriffen wird, ich bin schließlich ein mündiger Autofahrer, der keine Bevormundung nötig hat. Der Versuch, den Assistenten während einer kurzen Rast abzuschalten, scheiterte leider, weil ich diese Funktion im Menü des Bordcomputers nicht finden konnte. Und der im DS 7 verbaute Assistent ist einer von der ganz hartnäckigen Sorte, der die Lenkung bei höheren Geschwindigkeiten nicht nur extrem versteift, sondern auch ständig eingreift. Grrr. Das nahm teilweise kuriose Formen an, denn kleine Lenkkorrekturen erforderten nicht nur einen hohen Kraftaufwand, sondern führten bei mancher Kurvenfahrt zum Zickzack.

Das Fahrwerk des DS 7

Das Fahrwerk des DS 7 gefiel mir dagegen ausgesprochen gut. Straff, aber nicht umkomfortabel, federte und dämpfte der CS 7 die meisten Straßenunbilden souverän. Das führte zu einer sicheren Straßenlage, die zudem durch extreme Niederquerschnittreifen mit 235er Reifenbreite unterstützt wurde. Die Niederquerschnittreifen ließen leider kurze Stöße ungehindert passieren und machten auf bei groben Straßenbelag lautstark auf sich aufmerksam.

Das Geräuschniveau war von dieser Einschränkung abgesehen, angenehm niedrig. Weder der Dieselmotor noch die Fahrgeräusche wurden von mir und meinen Mitfahrer:innen als aufdringlich wahrgenommen.

Der Dieselmotor des DS 7

Kommen wir zum Motor. Der CS 7 war mit einem 1,5 Liter Dieselmotor mit 130 PS ausgestattet. Dieser Motor hat ein maximales Drehmoment von 300Nm bei 1750 Umdrehungen. Das sind ordentliche Werte, aber bei einem Leergewicht von 1500 Kilogramm, hält sich die Fahrdynamik in Grenzen.
Der Motor lädt eher zum gleiten ein. Zusammen mit der harmonisch agierenden Automatik und dem sanft einsetzenden Drehmoment, ist das eine angenehme Weise mit dem CS 7 unterwegs zu sein. Der Kraftstoffverbrauch pendelte sich bei solch Fahrweise bei 5,8 Liter/100 Kilometer ein.

Der DS 7 ist ein attraktiver suv

Verarbeitung des DS 7

Die Verarbeitung des CS 7 erschien mir ausnahmslos gut. Die Spaltmaße sahen gleichmäßig aus und während der Fahrt konnte ich weder Knarz-, noch Klappergeräusche vernehmen. Auch Rumpelgeräusche vom Fahrwerk waren nicht zu hören.
Gefallen hat mir der Materialmix des CS 7, der aus Leder, ein wenig Hartplastik und geschäumten Teilen mit Softtouch-Überzügen bestand. Der 12 Zoll Bildschirm des Bordcomputers war hell, kontrastreich und gut ablesbar. Die Navigation, welche auf TomTom-Daten basierte, war auch ohne Handbuch bedienbar und zuverlässig in der Funktion.

Eignung als Zugfahrzeug

Der CS 7 darf ungebremst 750 und gebremst bis 12% Steigung, 1430 Kilogramm an den Haken nehmen. Der Haken darf dabei mit maximal 64 Kilogramm belastet werden. Ich denke, dass der CS 7 einen Wohnwagen bis 1300 Kilogramm ganz ordentlich ziehen kann, ein Sprintwunder wird er dabei sicherlich nicht sein.
Einen Zeltanhänger hingegen wird der CS 7 mit Bravur ziehen können.

Mein Fazit

Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu modernen Autos. Die häufig sehr kleinen Fensterflächen schränken die Rundumsicht und die vielen elektrischen Helferlein greifen mir zu tief in das aktive Fahren ein. Zudem werden viele Funktionen in den Bordcomputer verlegt, was die Bedienbarkeit erheblich einschränkt. Der CS 7 macht da keine Ausnahme. Auf der anderen Seite ließ es sich sehr entspannt mit diesem Wagen reisen. Der CS 7 ist komfortabel, leise und gut verarbeitet. Bei einem Grundpreis von satten 46500€ würde ich mich dennoch nicht für einen CS 7 entscheiden können.