Silvester Sturm
Wir verbrachten die Silvesternacht mit unserem California bei Sturm an der Nordsee und sollten dafür kalt überrascht werden.
Erst Norddeich, dann Bensersiel
Trotz des Schutzes der anderen Wohnmobile um uns herum, zerrt der Wind heftig an der Karosserie des Californias. Es ist die Silvesternacht 2024, wir haben es uns in unserem Bus gemütlich gemacht, lauschen der Musik aus der Box und genießen die mitgebrachten Leckereien. Wir stehen auf dem Wohnmobilstellplatz in Bensersiel, der vor dem Deich und direkt an der Küste liegt. Wir erreichten die Nordsee gegen Nachmittag, zunächst stand Norddeich auf dem Plan, doch der Wohnmobilstellplatz am Ort war bereits ausgebucht und der am Hotel erschien mir nicht mehr in Betrieb zu sein.
Einige Wohnmobilisten stellten sich, trotz eines Verbots, auf den Parkplatz neben dem Wohnmobilstellplatz. Wir wollten jedoch keinen Ärger mit den Behörden und zogen daher weiter. Wir landeten schließlich in Bensersiel und sollten es nicht bereuen.
Der Stellplatz ist ein Teilbereich des Campingplatzes, die Sanitäranlagen waren geöffnet und die Versorgung im Ort ebenfalls. Bei kaltem Wetter drehten wir noch eine fußläufige Runde durch den Hafen und den Ort, dann zogen wir uns in den warmen Bus zurück. Das Dach ließen wir geschlossen, der starke Wind und die kalten Temperaturen machten uns die Entscheidung leicht.

Unser Stellplatz in Bensersiel, eigentlich ganz gut geschützt…
Die Zunahme des Windes führte zum Ausfall der Heizung
Der Wind wurde in der Nacht zusehends stärker, wir erinnerten uns der Schilder am Eingang des Platzes, auf denen hingewiesen wurde, bei Wind und Regen stets auf den Wasserstand zu achten! Wasserstand? Wir standen nahe am Deich, bis zum Wasser war der Abstand groß. Doch allein der Gedanke an eine Sturmflut ließ mich in der Nacht dennoch wach werden und einen Blick auf das Wasser werfen. Alles gut, es rappelt nur durch den Wind. Aber irgendwie war es kalt im Bus. Ich sah auf das Kontrollpanel des Busses und musste feststellen, dass die Heizung den Betrieb eingestellt hatte.
Schöne Schraubenmutter, also raus aus dem Schlafsack, um die Heizung neu zu starten. Nach etwa zehn Versuchen gab ich auf, die Heizung wollte den Betrieb nicht mehr aufnehmen. Na toll, vielleicht kein Sprit mehr im Tank? Kann eigentlich nicht sein, aber Kontrolle ist besser als raten. Nee, war nix, Tank ist noch ausreichend gefüllt. Es war schlicht der starke Wind, der unter dem Bus herzog und die Heizung zum Stillstand brachte.
Kein Problem, unsere Schlafsäcke sind warm und wir nicht aus Zuckerwatte. Am nächsten Morgen ließ der Wind nach und Regen setze ein. Die Heizung nahm brav den Betrieb wieder auf und wir konnten bequem frühstücken.
Wir machten uns in aller Früh auf den Weg nach Neuharlingersiel und stellten erfreut fest, dass die Therme dort geöffnet hatte. Cool, wir packten unsere Badesachen ein und verbrachten einen tollen Vormittag in dessen Wellnessoase.
Reisefazit
Kurz und knackig war dieser Trip über Silvester an die Nordsee, die auch im Winter ihren Reiz hat. Ich musste jedoch feststellen, dass es mit einem Wohnwagen am Haken fast unmöglich gewesen wäre, einen Stellplatz zu finden. Auch wenn es uns nicht mehr betrifft, finde ich das dennoch schade.